Das Gebäude "Rosshof" an der Adresse Nadelberg 20 ist ein bemerkenswertes Beispiel des Rokoko-Stils. Das heute noch bestehende Hauptgebäude wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtet. Interessanterweise ist der Keller weitaus älter, datiert auf mehrere Jahrhunderte zuvor. Die Jahreszahl 1580, die über dem Torbogen des zweiten Treppenabsatzes angebracht ist, deutet darauf hin, dass die unterirdischen Gewölbe bereits zu dieser Zeit erstmals restauriert wurden.
Die mutigen Aagfrässenen scheuten weder das Risiko noch die immense Arbeit, um diesen Keller wiederherzustellen. Er befand sich einen halben Meter unter Wasser und war in einem vernachlässigten Zustand. Dazu steht in der Glyggen Chronik: "Es sinn zwai drooschtloosi Källerlecher gsii. Pfläddernass hänn is die alte, digge Muure empfange. Der Verbutz, vyyli Joorzähnt alt, isch mied gsii und het sich uff em Lehmboode zer Rue glegt. Die riisige schwaarze Spinnenetz sinn läär in ire Egge gläbt - iri Insasse hänn vor e baar hundert Joor gspunne! Drotz em schyttere Zuestand hämmer vor em eehrwiirdige Alter der Huet zoogen und bischloose, dä Käller zue neiem Lääbe z erwegge".
In unzähligen Arbeitsstunden renovierten sie sorgfältig die beiden Räume, von einem neu verlegten Boden bis zu den prächtigen Kreuzgewölben. Besonders auffällig ist eine lebhafte Wandmalerei von Joe Duvanel, die Pierrot und eine Ballerina zeigt. Die stimmungsvolle Beleuchtung wird durch eine Laternenwand von Kurt Pauletto und eine funkelnde Stammtischlampe von Yvonne Chapallaz gewährleistet.
Heute wird der Keller hauptsächlich für Übungsstunden und Glyggeninterne Veranstaltungen wie beispielsweise das Niggi Näggi oder das alljährlich Weihnachtsessen verwendet. Dementsprechend wird der Keller nicht an externe Personen vermietet.